In den letzten Jahren nimmt die Gesundheitsversorgung unserer Haustiere einen immer höheren Stellenwert ein. In immer mehr Bereichen gilt: Ihre vierbeinigen Freunde verdienen es, genauso gut versorgt zu werden wie Sie selbst.
Doch einen großen Unterschied in der Gesundheitsversorgung von Mensch und Tier gibt es in Deutschland weiterhin: Während die Behandlungskosten bei uns Menschen in der Regel durch Krankenversicherungen aufgefangen werden, müssen Sie als Tierhalter*in die Kosten der tiermedizinischen Versorgung Ihrer Vierbeiner aus der eigenen Tasche bezahlen - egal, ob Vorsorge, Krankheit oder Unfall. Hier können Tier-Krankenversicherungen ins Spiel kommen. Doch lohnen sie sich wirklich?
Durch neue Diagnostik- und Behandlungsmethoden nähert sich der Standard in der Tiermedizin immer weiter der Humanmedizin an. Es werden Krankheiten versorgt, die früher nicht erkannt oder nicht als wichtig erachtet wurden. Und nicht zuletzt stiegen zuletzt die Tierarztkosten durch die Gebührenerhöhung.
So kann ein Tierarztbesuch schnell teuer werden, insbesondere bei schwerwiegenden Krankheiten oder Unfällen. Kommt ein solcher Notfall unerwartet und sprengt das Budget, kann dies zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Die Versorgung eines Knochenbruchs oder die Behandlung einer Vergiftung mit stationärer Aufnahme, womöglich auch noch im Notdienst, kosten oft mehrere Tausend Euro.
Tier-Krankenversicherungen funktionieren ähnlich wie Krankenversicherungen für Menschen: Sie decken in der Regel einen Teil oder die gesamten Kosten für tierärztliche Behandlungen ab, je nach den gewählten Konditionen. Dies kann Impfungen, Untersuchungen, Medikamente, Operationen, Notfallversorgung und vieles mehr umfassen. Einige Versicherungen bieten sogar zusätzliche Leistungen wie Vorsorgeuntersuchungen und alternative Therapien an.
Im Gegenzug zahlt die/der Tierhalter*in einen monatlichen Betrag an die Versicherung.
Eine Tier-Krankenversicherung bietet finanzielle Sicherheit, indem sie einen Teil der Tierarztkosten abdeckt. Dies ermöglicht Ihnen, die bestmögliche Behandlung für Ihr Tier ohne die Sorge um hohe Kosten zu erhalten. Wer keine Versicherung für sein Tier abgeschlossen hat, muss insbesondere im Notfall spontan mehrere tausend Euro überweisen können. Überlegen Sie sich bei Ihrer Abwägung, ob Sie dies leisten können.
Je nach den Konditionen können Tier-Krankenversicherungen ein mehr oder weniger breites Leistungsspektrum anbieten. Ob sich die monatlichen Beiträge am Ende bezahlt machen, hängt natürlich auch von der Gesundheit Ihres Tieres ab: Ein Tier, das im Laufe seines Lebens mehrere schwere Krankheiten erleidet, verursacht natürlich höhere Tierarztkosten als ein Tier, das seltener krank wird.
Der wichtigste Hinweis gleich vorweg: Bei der Abwägung, ob und welche Tier-Krankenversicherung sinnvoll ist, sollten Sie stets die Angebote verschiedener Tier-Krankenversicherungen vergleichen und auch das "Kleingedruckte" lesen. Nur so erhalten Sie Einsicht in die folgenden Aspekte, in denen sich die einzelnen Angebote unterscheiden:
Deckungsumfang: Überprüfen Sie den Umfang des Versicherungsangebots, um sicherzustellen, dass es Ihren und den Bedürfnissen Ihres Tieres entspricht. Zwischen einer reinen OP-Versicherung und einer nahezu alle Kosten abdeckenden "Allround"-Versicherung gibt es diverse Unterschiede. Welche Kosten werden übernommen (Behandlungen, Operationen, Vorsorge wie Impfungen etc., Physiotherapie)?
Beitrag und Selbstbeteiligung: Vergleichen Sie die monatlichen Beiträge der verschiedenen Versicherungsanbieter, um den besten Wert für Ihr Geld zu erhalten. Oft gibt es eine festgesetzte Selbstbeteiligung oder Obergrenzen für die Erstattung in bestimmten Leistungsbereichen. Gibt es eine Begrenzung für den Abrechnungsfaktor nach Gebührenordnung für Tierärzt*innen (GOT)? Insbesondere Kliniken rechnen aufgrund des hohen technischen und personellen Aufwands häufig nach dem zwei- bis vierfachen Gebührensatz ab. Eine Erstattung bis zum dreifachen Satz sollte im Versicherungsangebot enthalten sein.
Ausnahmen, Einschränkungen und Wartezeiten: Achten Sie auf Ausnahmen und Einschränkungen im Versicherungsvertrag. Begrenzt die Krankenversicherung die Erstattung in den ersten Jahren oder greift sie in vollem Umfang von Beginn an? Teilweise sind bereits bestehende Krankheiten oder sogar ganze Rassen vom Versicherungsschutz ausgenommen.
Ein etabliertes Vergleichsportal für Tier-Krankenversicherungen ist die EisbaumTabelle. Hier werden die Anteile der übernommenen Kosten anhand realer Fälle verglichen.
Tier-Krankenversicherungen können eine sinnvolle Investition sein, wenn Sie ihrem Tier die bestmögliche medizinische Versorgung gewähren möchten, ohne sich um die Kosten sorgen zu müssen. Insbesondere, wenn Sie im Notfall nicht mehrere tausend Euro aufwenden können, bieten sie die nötige finanzielle Sicherheit.
Für reine OP-Versicherungen werden in der Regel geringere Versicherungsbeiträge fällig. Doch ist zu beachten, dass hier oft nur die reinen Operationskosten und keine vorherigen Kosten für Diagnostik (beispielsweise Ultraschall, Endoskopie, Röntgen, Computertomographie) übernommen werden. Meist machen Operationskosten glücklicherweise nur einen kleinen Teil der Behandlungskosten im Laufe eines Tierlebens aus. Tier-Krankenversicherungen mit größerem Deckungsumfang zeichnen sich häufig durch höhere monatliche Beiträge aus, greifen dafür aber auch schneller.
Ohne Vergleichen ist es bei der schnell gestiegenen Anzahl an Tier-Krankenversicherungsanbietern kaum möglich, eine bestmögliche Abdeckung zum fairen Preis zu erhalten. Holen Sie sich dafür Angeboten verschiedener Anbieter ein oder nutzen Sie Vergleichsportale wie die EisbaumTabelle.
In eigener Sache: Bitte informieren Sie uns, sobald Sie für Ihr Tier eine Krankenversicherung abgeschlossen haben, und teilen Sie uns die Transpondernummer Ihres Tieres mit. Die Rechnungsstellung muss entsprechend ausführlich gestellt werden, damit es zur zuverlässigen Kostenübernahme kommt.
Kaltenweider Platz 3
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